Bericht: „Krippenführung durch Köln“ – Januar 2016

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Casinotreffen zum Jahresauftakt 2016: „Krippenführung durch Köln“
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        „Gaea-Statue“

no 008Krippenführung im Januar? Na, klar,  denn  erst am 2. Februar – an Maria Lichtmess – werden die heilige Familie und ihre geschnitzten Besucher in vielen Kirchen wieder stoßfest verpackt und an einen wetterfesten Ort verbracht, wo sie die Wartezeit bis zum nächsten Weihnachtsfest verbringen.
Dieses Jahr also zwei Tage vor Wieverfasteloovend, schade Maria!

Was liegt also näher, als die ruhigere Zeit nach dem eigentlichen Krippen-tourismus zu nutzen, und sich von einer sehr sympathischen jungen Kunsthistorikerin vom Kölner Krippenweg die Feinheiten der Krippenfiguren erklären zu lassen? Und da wir uns nach den entspannten Festtagen alle wie neu geerdet fühlen, treffen wir uns in der Stollwerckpassage an der die Mutter Erde symbolisierenden Göttinnenstatue Gaea. Dass wir unsere „Gutes Neues Jahr“-Wünsche dann auch noch zu den Klängen des Pachelbelschen Kanons austauschen, die gerade von einer Gruppe Straßenmusikanten zum Besten gegeben werden, ist natürlich ein i-Tüpfelchen.

 

„Krippe in St. Kolumba“

1. Station: St. Kolumba
Knapp die heiligen drei Könige verpasst!

Lita Mertens ist die Künstlerin, die diese feingliedrigen Figuren geschaffen hat, anhand derer wir nun die verschiedenen Krippentypen wie Simultankrippe, Stationenkrippe, Heimatkrippe oder Milieukrippe erläutert bekommen. Und tatsächlich, es ist wie es unsere kompetente Führerin beschreibt, die Figuren sind so ausdrucksstark, dass man den Eindruck hat, sie seien in der Bewegung eingefroren und, sobald man wegsieht, werden sie sich weiterbewegen. Man muss sich nur die Zeit nehmen und die Kunstfertigkeit des Krippenpersonals ruhig auf sich wirken lassen. Gerade waren noch die heiligen drei Könige da, man kann die Myrrhe noch förmlich riechen! Aber Frau Mertens, der Esel, der Maria und das Kind trägt, ist wirklich klein geraten für seine heilige Last, da verleiht das Jesuskind sicherlich Flügel!

 

"Krippe in der Minoritenkirche"
„Krippe in der Minoritenkirche“

2. Station: Minoritenkirche
Kolping und das schwarze Schaf …

Ja, auch das vielzitierte schwarze Schaf hat sich an dieser Krippe zwischen seinen weißen Artgenossen niedergelassen, da kann man sich dann aussuchen, mit wem man sich identifizieren will. Noch tut es unbeteiligt, aber Herr Kolping, der da im Tannengrün steht, wird sich seiner sicherlich noch annehmen, so wie er es mit allen wandernden Gesellen getan hat.

Und wir wandern jetzt auch weiter, zur…

 

 "das neugierige Teufelchen"
„das neugierige Teufelchen“
 "Krippe in St. Mariä Himmelfahrt"
„Krippe in St. Mariä   Himmelfahrt“

 

3. Station: St. Mariä Himmelfahrt
Das neugierige Teufelchen …

 

Für die mechanische Stationenkrippe nehmen wir uns etwas mehr Zeit, denn nur, wenn man geduldig wartet, zeigt sich das kleine Teufelchen am Fenster.

Und auch den Dom sieht man nur, wenn man dem Schneegestöber im Hintergrund der weidenden Schafe vorher ein wenig länger zugeschaut hat.

Für diejenigen von uns, die den Dom verpasst haben, aber kein Problem, denn der steht ja leibhaftig und in voller Größe um die Ecke.

Also, auf zur …

 

 

 

"Krippe im Dom"
„Krippe im Dom“

4. Station: Dom
Gewusel an der Krippe …

Na, und hier sind sie natürlich alle versammelt: Domschweizer, FC-Fan, Kehrmännchen und – gendermäßig ausgewogen – Domputzfrauen. Nicht zu vergessen: Hennes, der Kölner Geißbock, der Ochs und Esel an der Krippe Gesellschaft leistet. Wie gut, dass wir eine Krippenführerin dabei haben, die uns die vielen unterschiedlichen Figuren vorstellt, an dieser Krippe ist echt was los. Sogar der Feuerwehrmann, der den Einsatz am Kölner Archiv geleitet hat, ist vertreten.

 

"Lotti unser Gesellschaftshund"
„Lotti unser Gesellschaftshund“

So schnell und kurzweilig können zwei Stunden umgehen. Als wir wieder vor dem Dom auf der eiskalten windigen Domplatte stehen, fällt uns auf, dass es hier viel ruhiger zugeht als gewohnt, die Kölner Silvesternacht hat ihre Spuren hinterlassen.

Ein heißer Kaffee im Café Reichard wäre jetzt schön, aber Lotti, unsere kleine vierbeinige Krippenwandergefährtin, die uns brav und inkognito in der warmen Tasche überall hin mitbegleitet hat, ist im Café nicht gerne gesehen, außerdem ist die Anzahl freier Plätze und kaffeedurstiger Casinomitglieder nicht ausgewogen, zu unseren Ungunsten. Dann nicht; es war ein schönes erstes Treffen im neuen Jahr und zum weiteren Klönen sehen wir uns ja schon bald wieder auf der Brezelsitzung!

Ein gutes neues und gesundes Jahr 2016 an alle Casinomitglieder!

(SL)

  1. K. Heubach

    Schön beschrieben! Schade, dass wir nicht dabei sein konnten.
    Danke für den Bericht.